Donnerstag, 4. Juli 2013

US-Truppen üben in Deutschland mit Uran-Geschossen

Die Skandalliste der US-Armee in Deutschland in den vergangenen Jahrzehneten ist lang und bestätigt, wie ohnmächtig die  deutsche Regierung dem Treiben der USA noch heute ausgesetzt ist. 
Beginnen wir in den 1980er Jahren, als auf deutschem Boden nicht nur Hunderte von Atomwaffen gelagert wurden, sondern deutsches Territorium als Übungsplatz für radioaktive Granaten herhalten musste. Offiziell wurden die Vorgänge nach Bekanntwerden als Unfälle bezeichnet, allerdings lässt die Anzahl der Ereignisse darauf schließen, dass Deutschland für die späteren Kriege im Irak als Testgelände herhalten musste.  
Bekannte Orte, an denen es zu Unfällen bzw. Einsätzen der radioaktiven Munition kam, waren: Fulda (1981), Lampertheim (1982), Schweinfurt (1985), Grafenwöhr (1986, 1987, 1988), Garlstedt (1985), Altenwalde (1985), Gollhofen (1988), Oberaltertheim  (1988), Wildflecken (1990) und weiteren Orten.
Auf eine Anfrage im Bundestag aus dem Jahr 2008, welche Staaten derzeit Uranmunition in Deutschland lagern, antwortete die Bundesregierung wie folgt:
»Es besteht keine Pflicht der mit Einverständnis der Bundesrepublik Deutschland im Bundesgebiet stationierten ausländischen Streitkräfte, die Bundesregierung nach dem Vertrag über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland vom 23. Oktober 1954 (BGBl. 1955 II S. 253) über Waffen und Munition zu informieren.«
Ein sehr souveräner Staat, wenn wir heute von den USA nicht einmal erfahren, wenn sie uns mit radioaktiver Munition verseuchen.

US-Soldaten schießen auf Schulgebäude
Zwischenfall auf dem US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr im Juli 2011: Die US-Armee hat auf eine Berufsschule und ein Wohnhaus in der Nachbarschaft des Oberpfälzer Militärareals geschossen. Sie schossen die Munition vom Kaliber 12,7 Millimeter von einem Geländefahrzeug ab. Das Schulgebäude befindet sich wie auch das Wohnhaus fast fünf Kilometer entfernt vom Ort der Übung.
Bereits zehn Jahre zuvor hatten zwei fehlgeleitete US-Panzergranaten aus Grafenwöhr eine Grundschule im benachbarten Kirchenthumbach getroffen. Zum Zeitpunkt des Unglücks spielten Kinder auf dem Pausenhof, im Gebäude hielten sich zwei Erwachsene auf. 

US-Krieg auf Deutschlands Straßen
Wenn in Grafenwöhr morgens um sechs US-Granaten explodieren, endet damit die Nachtruhe der Anwohner. »Da glaubt man, die Soldaten liegen direkt im eigenen Garten und schießen«.
Eine Bilanz der vergangenen zehn Jahre US-Truppen in Grafenwöhr: Eine Rakete verfehlte das Krankenhaus im angrenzenden Eschenbach nur knapp, eine Lenkrakete schlug in ein Waldstück bei Haselmühle ein, ein Panzer feuerte eine Salve MG-Kugeln auf eine Scheune in Treinreuth.

US-Soldaten verseuchen Grundwasser mit krebserregenden Stoffen 
In Auerbach, am Westende des Truppenübungsplatzes, waren die Trinkwasserquellen mit dem mehr als 70-fachen Grenzwert an Hexogen verseucht, einem Bestandteil von Sprengstoff, der als krebserregend gilt. Als der Skandal aufflog, wurden neue Quellen geschaffen. Aber davor wurde die halbe Stadt jahrelang mit verseuchtem Wasser versorgt. 
Armin Griesbeck aus Nitzlbuch, Vorsitzender der örtlichen Initiative gegen Schießlärm: 
»Sie glauben gar nicht, was der Amerikaner hier für eine Macht hat«

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